Modernes und saisonales Merchandising im Lebensmitteleinzelhandel: Herausforderungen des Sortimentsmanagements
Der Service für Kunden und die Steigerung der Rentabilität sind Ziele eines jeden erfolgreichen Lebensmittelhändlers. Da ein herkömmlicher Supermarkt zwischen 15.000 und über 60.000 SKUs führt, haben Sortimentsplaner und Merchandiser täglich damit zu kämpfen, ihr Sortiment für zahlreiche Kategorien und verschiedene Standorte zu optimieren, um den sich ändernden Kundenwünschen gerecht zu werden.
Sie bemühen sich täglich darum, ein Gleichgewicht zwischen Angebot, Nachfrage, aber auch interner Organisation und laufender Optimierung zu schaffen. Die damit verbundenen Probleme sind enorm, da Einiges schiefgehen kann. Allerdings könnten sich technologieorientierte Lösungen als entscheidend für den Umgang mit diesen Herausforderungen erweisen.
Nachfolgend erfahren Sie, wie ein modernes Konzept für das Sortimentsmanagement aussehen kann.
Tägliche Fragen im Sortimentsmanagement
Nehmen wir als Beispiel Lebensmittelhändler X.
Die Teams für Sortimentsmanagement und Merchandising treffen sich täglich, um die neuesten Verkaufsdaten zu prüfen und wichtige Entscheidungen in puncto Produktangebot zu treffen, die ihnen einen großen Gewinn oder einen großen Verlust bescheren können.
Nielsen hat beispielsweise herausgefunden, dass dem US-Einzelhandel 201 Mio. US-Dollar an Umsatz mit Müsli entgangen sind, weil die Lieblingssorten der Kunden nicht erhältlich waren.
Das Problem besteht darin, dass Lebensmittelhändler X mehrere Faktoren bewerten und abwägen muss, um herauszufinden, was die Kunden wünschen und gleichzeitig den Gewinn steigert. Welche Fragen muss sich Lebensmittelhändler X also stellen?
Stimmt unser Produktangebot?
Die erste Herausforderung, vor der Lebensmittelhändler stehen, ist die Optimierung des Sortiments für jede Zielgruppe der Käufer. Diese Entscheidung wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, die von der aktuellen Kundennachfrage und saisonalen Trends bis hin zu Kundenzahlen, regionalen Vorlieben, Ladengröße und mehr reichen. Lebensmittelhändler X muss berücksichtigen, was die Kunden in den einzelnen Geschäften jeder Region möchten und brauchen. Das bedeutet, dass sie nicht einfach die gleichen Kampagnen und Produkte für alle Filialen nutzen bzw. anbieten können.
Diese Einstufung und Anpassung ist nur ein Aspekt bei der Optimierung des Sortimentsmanagements. Lebensmittelhändler müssen auch überlegen, wie sie das richtige Sortiment zusammenstellen. Eine Aufgabe, die mit Spreadsheets allein nahezu unmöglich ist.
Wie nutzen wir den verfügbaren Platz in den Regalen?
Die verfügbare Fläche zu füllen ist kein leichtes Unterfangen, da die Sortimentsplaner von Lebensmittelhändler X schwierige Entscheidungen treffen müssen, um ein Gleichgewicht zwischen Beliebtheit und Rentabilität zu schaffen. So wird beispielsweise geschätzt, dass allein die europäischen Lebensmittelhändler jährlich bis zu 400 Mrd. Euro durch Fehlbestände verlieren. Noch schockierender: Algonomy fand heraus, dass Lebensmittelhändler weltweit jährlich 1 Mrd. US-Dollar durch Regallücken und 750 Mrd. US-Dollar durch Lebensmittelverschwendung einbüßen.
Die Zusammenstellung des optimalen Produktangebots, um die Kundennachfrage zu befriedigen und gleichzeitig den Gewinn zu steigern, ist ebenfalls eine schwierige Aufgabe, wenn man dafür einzelne statische Analysemethoden nutzt.
Ein Planungstool für verschiedene Szenarien würde Lebensmittelhändler X dabei unterstützen, die Auswirkungen seiner Entscheidungen visuell darzustellen.
Wie bekommen wir ausufernde SKUs und Artikel-Varianten in den Griff?
Jede Jahreszeit, jedes Sportereignis und sogar jeder Feiertag bietet Lebensmittelhändlern die Möglichkeit, gezielt themenbezogene Produkte einzuführen und zu bewerben, die auch als Limited Edition bekannt sind. Wie viele Sorten Weihnachtsgebäck waren im Dezember im Angebot? Wie viele verschiedene Süßigkeiten und Bonbons zierten für Halloween im Oktober die Regale?
Welche Sorten Oktoberfestbier sollen in das Sortiment aufgenommen werden?
Durch die ganzjährige Zunahme der SKU-Anzahl wird die Optimierung der verfügbaren Regalfläche für Lebensmittelhändler X mit der Zeit immer komplexer. Die Nachverfolgung jedes Produkts und jeder Variante in jeder Filiale, Region und jedem Land mithilfe zahlreicher (und oft manueller) Berichts- und Analysemethoden hindert Lebensmittelhändler X daran, auf den Markt zu reagieren und Kampagnen und Produktsortimente dort zu platzieren, wo sie am besten abschneiden. Das wiederum führt schnell zu Ineffizienzen im Betrieb, ganz zu schweigen von verderblichen Produkten in den Regalen.
Die Lösung?
Lebensmittelhändler X sollte Tools zur SKU-Optimierung in Betracht ziehen, um sein Portfolio zu straffen, seine Abläufe im Backend zu straffen und den Kunden ein besseres Produktangebot und bessere Auswahlmöglichkeiten zu bieten. Lebensmittelhändler X sollte außerdem darüber nachdenken, wie er die manuelle Herausforderung der Visualisierung des Produktsortiments für die vielen unterschiedlichen Zielgruppen lösen kann.
Sind wir auf saisonale Schwankungen vorbereitet?
Bisher hat Lebensmittelhändler X auf der Grundlage von Daten und dem Verhalten von Mitbewerbern Vermutungen angestellt, was zu geringen Margen der Kampagnen und zu hoher Lebensmittelverschwendung führte. Mit modernen Analyselösungen kann das Unternehmen auf fundierte Daten zurückgreifen, um die saisonale Nachfrage zu prognostizieren und sich auf die Reduzierung von Überbeständen (und Verschwendung) zu konzentrieren.
Wie führen wir neue Produkte richtig ein?
Die Einführung neuer Produkte ist entscheidend, damit Lebensmittelhändler X relevant bleibt und das Interesse der Kunden weckt. Dennoch ist jede Produkteinführung mit Risiken verbunden.
- Verfügbares Platzangebot
- Regalverfügbarkeit und Haltbarkeit
- Opportunitätskosten
- Kundenakzeptanz
- Voraussichtliche Nachfrage
- SKU-Kannibalisierung
- Relevanz und Dauer der Kampagne
Aus diesem Grund ist die Integration von Visualisierungs- und Simulationstools von entscheidender Bedeutung für Lebensmittelhändler X, um das Risiko bei der Einführung neuer Produkte zu senken. Die Teams müssen eine umfassende Datenarchitektur aufbauen, um diese Daten zu erfassen, zu analysieren und in Berichte aufzunehmen, um schnell Entscheidungen treffen zu können.
Bieten wir stark personalisierte Sortimente aus ethischer und nachhaltiger Beschaffung an?
Die Einkaufsliste eines Kunden in einem Vorort wird nicht immer die gleichen Artikel enthalten wie die eines Kunden in der Innenstadt. Das gilt auch für Kunden, die in warmen, trockenen Klimazonen bzw. in ländlichen Gebieten mit einer größeren Niederschlagsmenge leben – und auch für Kunden mit unterschiedlichen Wertvorstellungen, die in verschiedenen Vierteln derselben Stadt leben. Lebensmittelhändler X muss diese Faktoren bei der Planung des von der Zentrale empfohlenen Sortiments berücksichtigen, um sein Angebot auf regionale Vorlieben abstimmen zu können.
Hinzu kommt der Aspekt der Beschaffung, der über die Beziehungen zwischen Kunden und Anbietern hinausgeht. Planer im Lebensmitteleinzelhandel müssen bedenken, dass 40 % der Kunden beim Kauf auf Nachhaltigkeit und ethische Aspekte achten.
Wenn man genau weiß, welche Produkte den regionalen Kundenvorlieben entsprechen, dient das dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit in einer Zeit, in der die Kundentreue abnimmt.
Was macht die Konkurrenz?
Schließlich müssen alle oben genannten Punkte mit den Mitbewerbern abgeglichen werden. Lebensmittelhändler X muss erkennen, dass die herkömmlichen Supermärkte nicht die einzige Konkurrenz sind, da sich die Einkaufsgewohnheiten in Richtung Sparsamkeit und Komfort und nicht in Richtung Markentreue verschieben.
Nach Angaben von Shore Capital-Analyst Clive Black traten Aldi und Lidl als Discounter mit einem kleinen Sortiment mit lediglich 600 Basisartikeln in den britischen Lebensmittelmarkt ein. So war es möglich, erhebliche Preissenkungen anzubieten und auf dem Markt Fuß zu fassen. Im Gegensatz dazu berichten Convenience Stores von einer Zunahme der Warenkorbgrößen bei weniger preisbewussten Kunden – sie machen den größeren Supermärkten die Kundschaft streitig.
Die Veränderung der Einkaufsgewohnheiten macht komplizierte Tools zur Wettbewerbsanalyse erforderlich, um dem Markt einen Schritt voraus zu sein.
Darum setzen Lebensmittelhändler auf Lösungen von Centric Software
Die Geschichte von Lebensmittelhändler X spielt sich in jedem Supermarkt täglich ab.
Das Problem: Die Technologie konnte nicht mit den sich schnell entwickelnden Kundenvorlieben Schritt halten. In den letzten fünf Jahren haben sich Aspekte wie nachhaltige Beschaffung, Personalisierung und Omni-Channel-Shopping stark verändert. Die Kaufgewohnheiten wurden auch durch wirtschaftliche Veränderungen beeinflusst, die zu einer geringeren Kundentreue zugunsten von niedrigen Preisen und Komfort geführt haben. Leere Regale aufgrund von Problemen in der Lieferkette haben die Kunden dazu veranlasst, nach alternativen Produkten zu greifen. Das hat wiederum dazu geführt, dass Lebensmittelplaner nicht über die hochpräzisen Echtzeit-Daten verfügen, die sie brauchen, um die Nachfrage der Kunden zu befriedigen.
Optimierung des Sortimentsmanagements mit Centric Visual Boards
Kürzeres Time-to-Market:
Profitieren Sie von der team- und regionsübergreifenden digitalen Zusammenarbeit bei der Einführung neuer Produkte von der Ideenfindung bis zur Bereitstellung.
Förderung der Marken- und Kundentreue:
Bieten Sie ein Produktsortiment an, das den Anforderungen Ihrer Kunden entspricht: Analysieren Sie visuell die Kohärenz eines Produkt-Mixes aus der Sicht des Kunden.
Konkurrenz ausstechen:
Erkennen Sie schnell regionsübergreifende Chancen. Finden Sie heraus, wo Werbeaktionen und Kampagnen auf der Grundlage verschiedener Sortimentseigenschaften am besten funktionieren.
Optimierung des Produktangebots:
Verschaffen Sie sich einen vollständigen Überblick darüber, wie die einzelnen Kategorien ineinandergreifen, um die finanziellen Ziele zu erreichen.
Mehr Kontrolle und Flexibilität:
Entdecken Sie in Echtzeit interaktiv, wie jede Produktreihe zu den Verkaufszielen beiträgt.
Fazit
Die Sortimentsplanung ist der Grundpfeiler für mehr Gewinn und Kundenzufriedenheit im Lebensmitteleinzelhandel. Für große Supermarkt- und Lebensmittelketten ist das richtige regionale Produktangebot der Schlüssel zur Steigerung der Rentabilität. Um das zu erreichen, müssen Planer und Merchandiser eine klare Vorstellung davon haben, was sie wo und mit welcher Marge verkaufen.
Aber die Planung, Herstellung und Einführung neuer Produkte und das Angebot von Basissortimenten für viele Regionen und Zielgruppen stellen auch ohne unerwartete Lieferkettenprobleme und steigende Lebenshaltungskosten schon eine große Herausforderung dar. Sortimentsplaner brauchen Tools und Einblicke, die über das hinausgehen, was Spreadsheets und herkömmliche Methoden leisten können, wenn sie auf dem heutigen wettbewerbsorientierten Omni-Channel-Markt wettbewerbsfähig bleiben möchten.
Mit mode nen Lösungen wie Centric Visual Boards™ profitieren Lebensmittelunternehmen von mehr Transparenz und Kontrolle über die Prozesse, die nötig sind, um ihr Produktsortiment und Merchandising zu optimieren.